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Den „Blick in den Abgrund“ wagten an einem 5. April die beiden Berliner Fahnder Ernst Roiter und Michael Zorowski das erste Mal vor Publikum. Die ARD-Premiere des Tatorts mit der Nummer 381 fand am 05.05.1998 statt; 7,75 Millionen Zuschauer machten es sich an diesem Sonntagabend auf der Couch gemütlich und sahen sich den neuen Tatort aus Berlin an. Das machte einen Marktanteil von gut 19 Prozent für Das Erste aus. Ein Ergebnis, das im durchschnittlichen Bereich für eine Tatort-Erstsendung angesiedelt war.
In diesem Fernsehkrimi mussten sich die Hauptkommissare Roiter und Zorowski, dargestellt von Winfried Glatzeder und Robinson Reichel, auf die Suche nach einem Serienkiller begeben. Unterstützung erhielten sie von der Psychiaterin Dr. Bubek. Das Berliner Ermittlungsteam ging in den Jahren 1996 bis 1998 auf Verbrecherjagd; 12 Fällen lösten die Kriminalisten. Produziert wurden die Folgen allesamt von dem damaligen Sender Freies Berlin, kurz SFB.
Roiter & Zorowski – keine Erfolgsstory
Die beiden Berliner Tatort-Fahnder Ernst Roiter und Michael Zorowski wurden vom SFB 1996 ursprünglich als Team konzipiert, das provozieren und hauptsächlich Fälle in Berlin-Mitte lösen sollte. Der nach dem Mauerfall stark zunehmende Bau von neuen Immobilien in Berlin und aufkommende illegale Müllgeschäfte zwischen Ost- und Westdeutschland sollten in den Episoden kritisch beleuchtet werden. Tatsächlich aber wurden die Einsätze der Berliner Kommissare von den Medien und dem Publikum eher belächelt und mit negativer Kritik überschüttet: „einfallslos“ und „billig“ waren Begriffe, die fielen. Die Darstellung der zwei Protagonisten durch die Schauspieler Glatzeder und Reichel sei hölzern, die Dialoge langweilig. Eingebaute humorvolle Momente seien bloße Slapstick-Einlagen ohne jeden Charme, hieß es in der Presse Ende der 90er Jahre.
Tatsächlich wirkten die Tatort-Produktionen nicht so hochwertig wie die Beiträge anderer Sendeanstalten, da die verantwortliche Produktionsfirma aus Kostengründen mit Handkameras und Betacam statt Film drehte. Entsprechend schlecht war die Qualität des Filmmaterials. Hinzu kam, dass die Redaktion und die Schauspieler kaum zusammenarbeiteten. Insgesamt war die SFB-Produktion keine „runde Sache“ und der Misserfolg wohl vorprogrammiert. Im Jahr 1998 lief Roiters und Zorowskis letzter Fall „Berliner Weiße“. Es schalteten „nur“ 6,42 Millionen Zuschauer bei der Uraufführung ein – für eine Tatort-Erstausstrahlung ein Ergebnis im unteren Durchschnitt.
Ein weiterer Tatort, der an einem 5. April erstmals in der ARD gezeigt wurde, war „Mordfieber“, ein Phänomen, dem Lena Odenthal aus Ludwigshafen nachgehen musste. Odenthal, von Ulrike Folkerts gespielt, und Kollege Mario Kopper, verkörpert von Andreas Hoppe, ermittelten erstmals am 5.5.1999 in ihrem sechsten gemeinsamen Fall. Zuvor hatte Lena in neun Einsätzen alleine ermitteltet, bevor 1996 die Figur von Kopper langfristig in die Tatort-Reihe eingeführt wurde. Die Einschaltquote der SWR-Produktion betrug 6,92 Millionen – ein ausbaufähiges Ergebnis. Die Quote sollte sich in den Folgejahren noch erhöhen, denn das Tatort-Publikum schätzte das Duo Odenthal/Kopper zunehmend. Im Jahr 2014 feierte Lena Odenthal – und damit auch die Darstellerin Folkerts – ihr 45-jähriges Tatort-Dienstjubiläum. Herzlichen Glückwunsch!