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Nur alle vier Jahre taucht ein 29. Februar im Kalender auf. Dieser Schalttag hat die Funktion, das die Jahreszeiten bestimmende Sonnenjahr, das geringfügig länger als 365 Tage dauert, an das Kalenderjahr langfristig anzugleichen. Wenn nun eine Tatort-Premiere im Fernsehen auf einen 29.02. fällt, dann ist dies ein doppelt freudiges Ereignis, weil die Wahrscheinlichkeit entsprechend geringer ist als bei einem regulären Kalendertag. Außerdem wird einer Erstausstrahlung vonseiten der Tatort-Freunde oftmals regelrecht entgegengefiebert! Schauen wir uns als einmal den Tatort an, der bis dato (Stand: August 2015) als einziger an einem 29.2. im Fernsehen uraufgeführt wurde:
Kommissarin Charlotte Lindholm vom LKA in Hannover, gespielt von Maria Furtwängler, ermittelte am 29. Februar 2004 erstmals im Fall „Heimspiel“. Der Einsatz führt die Beamtin zurück in ihre Heimatstadt Lüneburg in die Pharmabranche. Der Leiter eines Pharmaunternehmens, Klaus Gerlitz, wurde hier während der Fahrt mit seiner Limousine von einem anderen Wagen gerammt und von der Straße gedrängt. Der Unternehmer überlebte den Anschlag wie durch ein Wunder unverletzt und konnte fliehen. Sein Chauffeur, der hilflos am Steuer des Wracks saß, wird von einem der Täter gerettet, ehe das Auto in Flammen aufgeht – ein merkwürdiger Fall.
Das Fernsehpublikum, das am 29.02.04 die ARD einschaltete, rätselte mit Hauptkommissarin Lindholm mit, was dieses seltsame Verhalten der maskierten Täter zu bedeutet hatte. Insgesamt schalteten 8,74 Millionen Menschen ein, das entsprach am 29. Februar 2004 einem Marktanteil von über 23 Prozent für Das Erste. Die NDR-Produktion wurde von Regisseur Thomas Jauch in Szene gesetzt, Orkun Ertener hatte das Drehbuch geschrieben.
Thomas Jauch ist ein 1958 in Bari, Italien, geborener Filmregisseur, der bereits zahlreiche Tatort-Produktionen inszeniert hat. Jauchs Eltern zogen mit ihrem Sohn nach München, als dieser zwei Jahre alt war. Hier arbeitete er nach einem betriebswirtschaftlichen Studium im Bereich Marketing und Kommunikation als Aufnahmeleiter und Regieassistent, unter anderem für den späteren Hollywood-Regisseur Wolfgang Petersen („Das Boot“, „Outbreak – Lautlose Killer“, „Air Force One“).
Für das Fernsehen ist Thomas Jauch seit 1994 tätig; er hat sich seitdem nicht nur als kompetenter Regisseur für die Tatort-Reihe, sondern auch für diverse Schimanski-und andere Krimi-Produktionen einen Namen gemacht. Zu Jauchs inszenierten Tatort-Folgen gehören „Lastrumer Mischung“ mit Kommissarin Lindholm aus Hannover, „Prügelknabe“ mit dem Münchner Team Batic und Leitmayr, „Stille Tage“ mit Lürsen und Stedefreund aus Bremen und „Ohnmacht“ mit dem beliebten Kölner Tatort-Ermittlern Max Ballauf und Freddy Schenk. Für „Lastrumer Mischung“ erhielt Thomas Jauch im Jahr 2003 den Jupiter-Preis in der Kategorie „Erfolgreichster Fernsehfilm“ mit über 10 Millionen Zuschauern am Premierenabend.
Tatort-Fans dürfen gespannt sein, welche Tatort-Skripte der erfahrene, preisgekrönte Regisseur Jauch zukünftig umsetzen wird oder ob ihn viel eher neue Projekte reizen.