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An einem 10. April zeigten Franz Leitmayr und Ivo Batic, seit Januar 1991 aktiv im Tatort-Einsatz, erstmals in ihrem Fall „Jagdzeit“, wie es hinter den Kulissen der High Society von München wirklich ausschaute. In dieser Produktion des Bayerischen Rundfunks wurde ein Bild von den Vermögenden gezeichnet, das der Öffentlichkeit in der Regel so nicht gezeigt wird. Die TV-Premiere des Tatorts „Jagdzeit“ in der ARD lief am Sonntag, den 10.04.2011. Der München-Tatort mit dem ursprünglichen Arbeitstitel „Nur ein Mädchen“ erzielte bei seiner Erstausstrahlung am 10.4.11 eine gute Quote von 8,9 Millionen Zuschauern; das entsprach einem Marktanteil von über 25 Prozent für die ARD am Premierenabend.
Zwei alte Hasen: Batic & Leitmayr
Die zwei Münchner Fahnder bilden seit ihrem ersten Fall „Animals“ aus dem Jahr 1991 ein festes Gespann: Ivo Batic und Franz Leitmayr kennen sich in- und auswendig. Sie ergänzen sich hervorragend, auch wenn die beiden Hauptkommissare der Kripo München nicht immer einer Meinung sind. Ähnlich verhält es sich zwischen den Schauspielern Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl, die Batic und Leitmayr seit Jahrzehnten verkörpern. Aus Kollegen sind längst Freunde geworden, und so verhält es sich auch bei den Tatort-Kommissaren: sie agieren gleichberechtigt, unabhängig davon stehen die Kriminalisten auch in dienstlicher Hinsicht in keinem hierarchischen Verhältnis zueinander. Sie sind Ermittlungspartner auf gleicher Augenhöhe, und wenn der impulsive Batic einmal über das Ziel hinausschießt, dann holt ihn der besonnenere, rationalistische Leitmayr wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.
Obwohl Ivo Batic auf den ersten Blick wie ein „typischer“ Mann wirkt, der besonders gerne seine starke Seite herauskehrt, kann er auch mitfühlend sein. Er setzt sich als gebürtiger Kroate für soziale Randgruppen ein und kann mit Ausländerhass nur schlecht umgehen – dann platzt ihm schon mal die Hutschnur. Frank Leitmayr, der in München geboren wurde, ist ebenso wie sein Kollege ein Arbeitstier. Familie und Kinder haben beide keine.
Ein weiteres trauriges Ereignis, das an einem 10. April stattfand und für Tatort-Fans von Interesse sein dürfte, ist der Tod des Schauspielers Willy Semmelrogge am 10.04.1984. Er spielte den Essener Kommissar Willy Kreutzer in vielen Tatorten zwischen 1974 und 1980 an der Seite von Hansjörg Felmy alias Hauptkommissar Haferkamp, allerdings in nur einem Fall als eigenverantwortlich handelnder Fahnder. Dieser Tatort trug den Titel „Herzjagd“; das Drehbuch war eigentlich Hansjörg Felmy angeboten worden. Felmy lehnte das Drehbuch jedoch ab, daher wurde kurzerhand die Lösung mit der Urlaubsvertretung in das Skript eingebaut und Willy Semmelrogge durfte die Ermittlungen in der Rolle des Willy Kreutzer alleine leiten.
Der Schauspieler Semmelrogge wurde am 15. März 1923 in Berlin geboren und starb am 10. April 1084 tragischerweise an einer Fischvergiftung in West-Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg begann er seine Theaterkarriere in Weimar. Später, als er in die Bundesrepublik übergesiedet war, zog es ihn zum Fernsehen. Er trat in zahlreichen Fernsehspielen auf, bis es ihn 1974 zum Tatort verschlug, als Assistent von Kommissar Haferkamp. In 20 Tatort-Folgen ermittelte er für die Tatort-Reihe in Essen; daneben trat er außerdem in „Derrick“, „Der Kommissar“ und „Der Alte“ auf. Willy Semmelrogges Sohn Martin wurde ebenfalls Schauspieler.